Die Strasse der Hoffnung

 Tag 37 - 38 Die Strasse der Hoffnung

Die so genannte „Strasse der Hoffnung“ oder „Transmauretanienne“ ist die einzige mauretanische Fernstrasse in West-östlicher Richtung. Mit ihrem Bau wurde in den 70er-Jahren begonnen. 1985 wurde sie fertiggestellt. 
Sie verbindet die Hauptstadt Nouakchot im Westen mit der Stadt Néma im Osten. 
Die Strasse ist 1100Km lang und durchgehend asphaltiert. Sie verläuft zwischen der Sahara im Norden und der Sahelzone im Süden. Wir sind ca. 600Km davon gefahren.
Ab den 70er-Jahren zwangen wirtschaftliche und ökologische Gründe, die bis dahin als Nomaden lebende Bevölkerung, sesshaft zu werden. Die Viehzüchter 🐐🐪🐄🫏 durften sich nur an der „Strasse der Hoffnung“ ansiedeln. Viele zogen auch in die Hauptstadt Nouakchot, in der Hoffnung auf ein besseres Leben … 


Anbei ein paar Impressionen von unserer Fahrt

Vom Dorf Boumdeid nach Kiffa konnten wir schon mal etwas Asphalt geniessen 😜


Kiffa ist erreicht - die Ortsdurchfahrt ist ein wenig eng, aber fürs Styling ist gesorgt 💄


Und nun sind wir auf der „Strasse der Hoffnung“ - zunächst im Niemandsland …


… und dann im belebten Städtchen Guerrou




Ein bisschen abseits der Strasse fand sich ein ruhiger Übernachtungsplatz 💤


Am nächsten Morgen geht es weiter - er hat Pech und muss seinen Reifen 🛞 alleine wechseln


Die Orte zeugen nicht von grossem Wohlstand


Esel  🫏 sind ein beliebtes Transportmittel und werden nach unseren Massstäben nicht gerade nett von ihren Besitzern behandelt 🥲


Wer es sich leisten kann, transportiert seine Waren mit dem Auto - es ist nie schlecht, Reserveräder dabei zu haben 🛞😜


Einkaufen beim Metzger ihres Vertrauens 🥩


Einsame Gegenden …



… wechseln sich mit kleinen Ortschaften ab. Hier gibt es alles, was man braucht - z.B. einen Metzger, …


… das Bauhaus,


… den Wertstoffhof,


… ein Restaurant und natürlich ein Reifenhändler


Immer wieder schön - die Tafelberge


Eine ausreichende Tankstellen-Dichte auf der gesamten Strecke ⛽️ (Übrigens: Diesel gibt es immer, während Benzin nicht durchgehend erhältlich ist.)


Der Palmenholz-Lieferant - so ein Nummernschild kann man auch selbst malen ✍️ 


Remember: die Strasse ist durchgehend asphaltiert 😂 - aber Staub sind wir ja gewöhnt 😜


Herumliegender Müll ist leider ein Problem - Entsorgung gibt es nicht. Müll wird am Strassenrand entsorgt oder vom Wind weggetragen. Manchmal ist es in den Ortschaften sauberer, dafür sieht es am Ortsrand schlimm aus 🥲


Eine Gerberei


Nach diesem Anblick darf sich das Auge an einem schönen Pausenplatz erholen 👀 - rechterhand ist übrigens der Friedhof 🪦 


Einfach nicht kaputt zu kriegen, so ein Mercedes 😜


Erfolgreiches Zusammenleben von Mensch und Tier 🐄


„Wo ist übrigens der Asphalt?“ - Ah, hier!


Aber es wird fleissig gearbeitet 👍


Da geht nix mehr!


Die Ladung ist immer vorschriftsmässig gesichert 😂


Radfahrer 🚴‍♂️ trifft man eher selten an


Neben Mercedes ist Toyota DIE Marke


Randstreifen, Gehweg oder Leitungsbau?


Nach so vielen Eindrücken und unzähligen Schlaglöchern war es Zeit, ein Nachtquartier anzusteuern - Sehr hilfreich erweist sich dabei die App „iOverlander“. Hier sind Übernachtungsplätze ⛺️, Läden 🏪 und Tankstellen ⛽️ auf der Strecke angegeben und mit Kommentaren versehen. 
So sind wir hier bei diesen schönen Weideflächen gelandet.


und weiter geht’s, aber nicht sehr weit - im Schnitt kommt alle 30 km ein Posten - Mal ist es die Gendarmerie local, der Douane, die Police d‘ Environment oder das Militär - manchmal werden die Pässe mitgenommen und angeschaut, aber alle wollen ein „Fiche“. Das ist ein Formular, auf dem die persönlichen Daten und die Daten des Fahrzeugs eingetragen werden. (Sehr praktisch, wenn man einen Drucker 🖨️ dabei hat! 👍)
Häufig ruft die Liechtensteinische Staatsangehörigkeit Verwirrung hervor, so dass wir Beat dann kurzerhand zum „Allemand“ machen, um das Gespräch abzukürzen 😜 
Wenn diese wichtigen Menschen ihre Aufgabe erledigt haben, darf man mit einem „Bon voyage“ weiterziehen.


Nein, das ist keine Umleitung - hinter der Kuppe war ein Unfall - die Strasse ist einfach zu schmal für drei Laster 🚛😱 - Ausweichen war schwierig, weil es neben der Strasse weichsandig war, aber irgendwann haben wir es dann doch geschafft 👍


Man trifft auch viele Tiere auf der Strasse an 🐪🫏🐄🐐 - besonders stoisch sind die Esel 🫏 - man weiss nicht, ob sie aufgrund der schlechten Behandlung von ihren Haltern Selbstmordabsichten haben …
Leider liegen wirklich viele tote Tiere am Strassenrand 🥲, da die Strasse auch nachts befahren ist und die Lastwagen- und Busfahrer oft mit hoher Geschwindigkeit unterwegs sind 😱


Da ist es doch sicherer, wenn man gefahren wird - sogar ein Dromedar auf der Ladefläche haben wir schon gesehen 😜




Kaputte oder zerfetzte Reifen 🛞 gibt es immer am Strassenrand


„Eisenwaren Öhri“ 😜


Völlige Verwirrung - Müllabfuhr? 🗑️ - Naja, die Motorhaube kann schon mal während der Fahrt aufspringen …


Strassenbeleuchtung weist immer auf einen grösseren Ort hin


Richtig - wir haben das „Industriegebiet“ der Hauptstadt Nouakchot erreicht



Ziegel werden hier überall selbst gebrannt und verbaut


Und jetzt wird es mal richtig großstädtisch


Unterschiedliche Mitfahrgelegenheiten


Nachdem wir uns durch die Hauptstadt gewuselt haben, haben wir endlich das Meer erreicht 🌊


Nach gut zwei Tagen auf der „Strasse der Hoffnung“ waren wir recht erschöpft und nachdenklich.
Ist es die Strasse des Schlaglochs, des Mülls, der Autoreifen, der toten Tier, der Armut, der Hoffnungslosigkeit oder doch der Hoffnung?




















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