Fazit Mauretanien
Tag 45 - 50 Rückblickende Gedanken zu Mauretanien 🇲🇷
Der letzte Sonnenaufgang 🌅 in Mauretanien 🇲🇷 und dann geht es in Richtung Grenze
Zur Abwechslung mal ein bisschen Sand auf der Strasse 😂
Autsch! 😱
Der Kreis schliesst sich - Wir überqueren das Gleis des Erzzuges 🚂
Nach nur zweieinhalb Stunden waren alle Grenzformalitäten erledigt und wir waren zurück in der Westsahara 🇪🇭 / Marokko 🇲🇦
Nach gut 300 Km Wüstenlandschaft kommt die erste grössere Stadt - Dakhla, wo wir ein paar Tage Ferien von den Ferien machten 😎
Und nun ein subjektives Fazit zu Mauretanien 🇲🇷
Mauretanien ist ein riesiges Land, dreimal so gross wie Deutschland, d.h. man sieht lange nichts ausser Sand und es sind grosse Strecken zu überwinden, bis man sich dem nächsten Ort nähert.
Trotz vieler Bodenschätze ist es ein sehr armes Land. Das Eisenerz wandert nach Europa und nach China und das Gold nach Kanada.
Die Regierung ist bislang nicht in der Lage, eine Infrastruktur aufzubauen. Für die meisten endet die Schulzeit nach ein paar Jahren Primarschule, da weiterführende Schulen kostenpflichtig sind. In der Schule werden hauptsächlich Inhalte des Koran vermittelt. Die Analphabeten-Rate ist hoch.
Nach einer Währungsreform wurde die bestehende Währung Ouguiya um 10% abgewertet. Die Menschen rechnen aber nach wie vor in der alten Währung und nennen diesen Preis, z.B. 1000 Ou. Dann muss man einen 100 Ou Schein hinlegen und die Sache passt. Anfänglich waren wir sehr verwirrt und es gibt sicher Touristen, die darauf reinfallen …
Lebensmittel sind im Schnitt ein bisschen teurer als in Marokko und es wird versucht, Touristen übers Ohr zu hauen, während in Marokko in diesem Bereich immer ganz korrekt abgerechnet wird.
Das Warenangebot ist eher bescheiden, weil in dieser Region Eigenanbau nahezu unmöglich ist.
Von den Marokkanern und Europäern, die in Mauretanien leben, werden die Einheimischen als faul bezeichnet. Und tatsächlich liegen viele Leute in oder vor ihren Geschäften herum. Aber, wir hatten im Februar, also im Winter, bereits 38°. Denken wir an unsere Hitzewellen im Sommer, da läuft bei uns bei diesen Temperaturen auch nicht mehr viel!
Wasser 💦 ist ein Dauerthema für diese Menschen. Dessen Beschaffung nimmt einen grossen Teil des Tages in Anspruch. Häufig sahen wir am Strassenrand Wasserkissen, die in der Sonne schön aufgeheizt werden, also sicher nichts für einen europäischen Verdaunngstrakt. Oft wird auch mittels Esel 🫏 in Fässern oder Plastikflaschen aus grosser Entfernung Wasser geholt.
In grösseren Orten gibt es Wasser in PET-Flaschen, die häufig in oder neben den Orten „entsorgt“ werden, da es keine Müllabfuhr gibt.
Im Gegensatz zu Europa gibt es hier keine dicken Menschen. Die Leute sind schlank und sehnig. Während es in Marokko viele Araber und Berber gibt, haben die Menschen hier eine dunkle Hautfarbe. Die bunten Kleider der Frauen und die weitgeschnittenen blauen Gewänder der Männer (Boubou) sind wunderschön anzusehen.
Die Menschen sind sehr freundlich, lächeln und winken, sind aber in der Regel zurückhaltend.
Der Islam bestimmt den Alltag und so muss man schon mal kurz warten, bis der Tankwart oder der Ladenbesitzer fertig gebetet haben.
Alkohol ist streng verboten und so saßen wir auf dem Trockenen, was nicht weiter schlimm war. 😜
Ein wesentlich ernsteres Thema ist natürlich die Genitalverstümmelung von Mädchen, die es hier noch häufig gibt. 😥
Polygamie ist erlaubt. Das gesetzgebende Organ ist die Sharia.
Während Touristen in Marokko bei Verkehrskontrollen durchgewunken werden, wird man hier aufgehalten und nach einem „Fiche“ gefragt, einem Datenblatt mit Angaben zur Person und zum Fahrzeug.
Ich war mir nicht sicher, ob all diese Autoritätspersonen des Lesens und Schreibens kundig waren und ob man als Name vielleicht „Mickey Maus“ eintragen hätte können, aber gewagt hätte ich es nicht. 😜 Jedenfalls wurde das nie mit den Pässen abgeglichen und da Liechtenstein weitgehend unbekannt war, ging Beat häufig als „Allemand“ durch.
Mit Französisch kommt man gut durch, das sprechen hier die meisten. Zumindest der Begriff „cadeau“ ist allseits bekannt, denn ein „Geschenk“ möchten alle gerne.
Ja - und warum sind wir denn überhaupt nach Mauretanien gefahren? Wegen der Wüste 🐪 - Extrem sandig ist sie, die Sahara 😜 aber unbeschreiblich schön! 🤩
Diese Vielseitigkeit, diese Ruhe, diese unendliche Weite! Die Abenteuer, die Strapazen für Mensch und Fahrzeug haben sich gelohnt und dank unserem Retter Markus sind wir auch wieder gut aus der Wüste herausgekommen 🙏
Was bleibt?
Nachdenklichkeit, unter welchen Umständen Menschen leben müssen und grosse Dankbarkeit, dass wir in einem anderen Teil dieser Erde aufgewachsen sind.
Und Nachdenklichkeit, wieso so viele Menschen in unserem Kulturkreis so unzufrieden und unersättlich sind.
Wir jedenfalls sind schon ein bisschen vom „Afrika-Virus“ infiziert und möchten diesen Kontinent noch mehr entdecken. 😄







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